Stadtleben Wels

Großveranstaltungen in Wels wieder möglich?3 Min. Lesedauer

7. Juli 2016 3 Min. Lesedauer

Großveranstaltungen in Wels wieder möglich?3 Min. Lesedauer

Reading Time: 3 minutes

140.000 Besucher
kamen dieses Jahr zum Festival nach St. Pölten. Das ist auch für die Stadt ein enormer Imagegewinn und bringt mediale Dauerpräsenz.

14 Millionen Euro
So viel Umsatz bringen die Besucher des Frequency Festivals den Wirtschafts-treibenden in St. Pölten.

Es gibt aber nicht nur das Frequency Festival, sondern zahlreiche andere große Events in vielen Städten Öster-reichs.
Eine Stadt fehlt aber auf der Liste: Wels
Obwohl Wels vor gut 2 Jahrzehnten bekannt für seine Konzerte und Feste war. Von Bon Jovi, Peter Gabriel, Deep Purple bis Tina Turner. Alle waren sie in Wels.

Schlechter Ruf
Leider hat sich Wels hier, wie auch bei vielen anderen Dingen, zurückentwickelt.
Auch den Ruf als Veranstaltungsstadt hat Wels verloren. Bei Veranstaltern gilt die Stadt mittlerweile eher als gefährliche Zone. Die unkoordinierte Vorgehensweise beim AC/DC Konzert ist hier ein besonderer Indikator.
Aber auch das verbotene Konzert der umstrittenen Band Frei.Wild spricht für Veranstalter gegen einen geeigneten Austragungsort in Wels.
Ohne jetzt genau die Beweggründe für das Konzert-Verbot zu ergründen. In Kufstein oder Wien war ein Konzert problemlos möglich.

Event-Standort Wels mehr bewerben
Um den schlechten Ruf von Wels als Austragungsort wieder zu verbessern, wäre es angebracht, hier eine Imagekampagne zu starten.
Auch Stadtrat Andreas Rabl (FP) spricht sich für eine bessere Bewerbung aus. Darüber hinaus hatte er vor Längerem die Idee, einen Betriebs- & Handelsan-siedelungsmanager zu installieren, der den Standort Wels auch nach außen hin bewirbt und mit Unternehmen aktiv in Kontakt tritt.
„Hier wäre es auch förderlich, einen Manager für das Thema Großveran-staltungen einzuführen.

Veranstaltungsmanagement
Auch Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner (VP) spricht sich für eine bessere Positionierung von Wels als Veranstaltungsort aus. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es auch Gedanken, ein sogenanntes Veranstaltungsmanagement am Magistrat zu errichten. Eine zentrale Anlaufstelle für sämtliche Anliegen und Fragen, die in Verbindung mit Veranstaltungen im öffentlichen Raum auftreten können.

Aber auch ein Garant für Veranstalter, in Wels ein Event ohne große Probleme durchführen zu können. Beispielsweise, zu welcher Zeit man ein Konzert oder Festival am Welser Flugplatz durchführen kann.

In Graz gibt es bereits seit 2010 ein Veranstaltungsmanagement. Dort gibt es Informationen aus einer Hand. Von behördlichen und straßenpolizeilichen Bewilligung bis zum Naturschutz. Leiter Ing. Andreas Köhler steht nicht nur beratend zur Seite, sondern führt auch einen Großteil der Verhandlungen.

Veranstaltungen am Flugplatz
Eine Welser Legende ist es auch, wegen dem Brachvogel keine Konzerte oder Festivals austragen zu können. Diese wären sogar dann möglich, falls der Flugplatz Vogelschutzgebiet wird, sofern sie nicht zwischen März und Juli statt-finden. Da der Brachvogel ein Zugvogel ist, gäbe es zwischen Juli und Februar kein Problem, den Flugplatz für Events zu nützen.
Diese Informationen könnte das Veranstaltungsmanagement zum Beispiel auch rasch beantworten.

Fehlende Bereitschaft
Warum das eigentlich nicht schon längst so funktioniert, bringt Manfred Hoch-hauser am besten auf den Punkt: Es fehlt in Wels die Bereitschaft, Großveranstaltungen auszurichten.
Bei Schwarz und Blau scheint die Bereitschaft gegeben. Etwas schwieriger ist es bei der SP. Manfred Hochhauser ist wie schon beschrieben stark dafür. Im Gegensatz dazu interessiert sich Franktionsobmann Reindl-Schwaighofer kein bisschen für dieses Thema. Ihm reicht es, dass es in Wels Arbeitsplätze gibt. Was die Arbeiter in ihrer Freizeit machen können, scheint ihm eher unwichtig. Zumindest hört es sich so an. SP-Urgeistein Raimund Buttinger sieht das wieder anders und erinnert daran, dass die SPÖ vor Jahren viele Konzerte ermöglicht hat. Er meint, dass gerade die FPÖ durch Landesrat Hainbuchner das AC/DC-Konzert blockieren wollte, um Bgm. Koits schlecht dastehen zu lassen. Bei einem hat Reindl-Schwaighofer aber recht: Viele Besucher machen viel Müll. Und manche Welser Berufs-Querulanten haben bekanntlich Angst vor Müll. Leider wird diesen kleinkarierten Unpersonen in Wels zu viel Gehör geschenkt.
Es wäre wieder an der Zeit, sich in Wels etwas zu trauen!