Mensch des Monats Wels

Hairline Asböck: Vom Bauernhof in den Friseursalon2 Min. Lesedauer

28. Mai 2018 2 Min. Lesedauer

Hairline Asböck: Vom Bauernhof in den Friseursalon2 Min. Lesedauer

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Sabine und Gerhard Asböck sind Aufsteiger. Nicht nur weil sie einen der angesehensten Frisiersalons in Wels leiten, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes: Um ihren Salon in der Pfarrgasse zu erreichen, muss man erst in den 1. Stock aufsteigen. Dort angekommen, erwartet die Kunden eine ganz besondere Haarberatung.

Besonders wichtig ist für Chef Gerhard Asböck die persönliche Beratung. Das bleibt bei Hairline Asböck nicht nur eine Floskel. Ein eigenes Unternehmensleitbild für alle Mitarbeiter wurde erstellt. Wichtigster Punkt darin ist, Ideen zu entwickeln, die sich mit den Gedanken und Überlegungen der Kunden verknüpfen.

Haar-Psychologie
Asböck selbst hat dafür sogar eine eigene Ausbildung in Körpersprache besucht, um sich von der Persönlichkeit der Kunden ein Bild machen zu können und für sie somit die passende Frisur zu entwickeln. „Viele Kunden sind am Anfang selbst unsicher, welche Frisur am besten zu ihnen passt. Man muss ein wenig Psychologe sein, um den Kunden den richtigen Haarschnitt zu empfehlen – mit dem er dann auch glücklich wird“, so Asböck.

Am Bauernhof
Gerhard Asböck ist eine interessante Persönlichkeit. Der Bauernsohn aus Grieskirchen wuchs mit dem Haareschneiden auf. Ein Bekannter der Familie floh in der Nachkriegszeit von der russischen Besatzungszone in den elterlichen Bauernhof nach Oberösterreich. Da dieser Friseur war, schnitt er bald dem ganzen Dorf die Haare. Es gab im Bauernhof ein kleines Zimmer, welches zum Friseurgeschäft umfunktioniert wurde. Somit war für den damals kleinen Gerhard Asböck das Haareschneiden das Normalste auf der Welt, weil er täglich dabei zusehen durfte.

Haar-Architekt
Der junge Asböck hatte aber immer das Ziel, einmal Architektur zu studieren. Das erlaubten ihm aber die Eltern nicht. Sie meinten zu ihm: „Werde doch Friseur, da verdient man was Gescheites.“ Das tat er dann auch. Neben seinen Hobbys Architektur und Malerei war der Friseurberuf für ihn akzeptabel, da er auch darin kreativ arbeiten konnte. Nach seiner Lehre und ein paar Monaten in den Vereinigten Staaten heuerte er beim Salon Hairline in der Bäckergasse an, bei dem er auch schnell Miteigentümer wurde.

Paris
Schnell wurden auch größere Unternehmen wie L´Oreal auf den Welser Friseur aufmerksam. Asböck wurde als Friseur-Weiterbildner für den Pariser Kosmetikgiganten engagiert. Er trat bei großen Friseurshows in Paris auf. Über 3000 Branchenkollegen lernten von seinen Kreationen.

Übernahme und Übersiedlung in die Pfarrgasse
Gemeinsam mit seiner Frau Sabine übernahm der Friseurprofi den Salon Hairline und übersiedelte diesen 2001 in die Pfarrgasse. Beide sind auch davon überzeugt, ihren Mitarbeitern hohe Standards abzuverlangen.

Regelmäßig müssen diese auf Weiterbildungen fahren. Von dem erarbeiteten Know-how profitieren nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter selbst. „Jeder unserer Leute ist fähig, einen eigenen Salon zu führen. Und zwar nicht nur als Friseur, sondern auch als Kaufmann“, so Sabine Asböck.