Baracke Lichtenegg: Grüne wollen sinnvolle NutzungMin. Lesedauer
Thomas Rammerstorfer von den Welser Grünen fordert einen Runden Tisch zur Weiternutzung der letzen Lagerbaracke in Lichtenegg.
In Lichtenegg bestand das Lager 1001, in dem bis 1964 zehntausende Vertriebene aus aller Herren Länder kurzfristig Zuflucht fanden. Zuerst die befreiten Juden aus dem KZ Gunskirchen, dann Volksdeutsche und andere Osteuropäer, später die 1956 vertriebenen Ungarn. Es war eines der größten und am längsten bestehenden Lager seiner Art. Viele zogen weiter, viele blieben, bis heute prägt diese Geschichte Teile von Lichtenegg, etwa die Stephanssiedlung.
Auch zum Thema war bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen war die renommierte Hamburger Historikerin Sarah Grandke in Wels zu Gast. Sie forscht zur Geschichte der „Displaced Persons“. So nannte man jene Menschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges „heimatlos“ waren: Ehemalige Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, Umsiedler oder vertriebene Angehörige der Minderheiten, etwa der Volksdeutschen aus Osteuropa.
Thomas Rammerstorfer von den Welser Grünen befasst sich seit Jahren mit der Welser Migrationsgeschichte: „Ein großer Wunsch von mir und vielen LichteneggerInnen wäre, dass wir die letzte noch erhaltene Lagerbaracke endlich einer sinnvollen Verwendung zuführen“.
Rammerstorfer schlägt dafür einen „Runden Tisch“ vor, mit Vertretern aller Parteien, aber auch der Vertriebenenverbände, der Pfarre, der Schulen und der Anrainer: „Es wäre schön, wenn wir dieses Thema aus dem üblichen Parteien-Hick-Hack heraushalten könnten und gemeinsam an einen Strang ziehen.“