Lebensinhalt 30er-Zone: Hobby-Verkehrsplaner in Wels3 Min. Lesedauer
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Verkehr ist in Wels in aller Munde: Dutzende Bürger halten das Magistrat auf Trab: Die Wunschliste ist lang: Von Straßenverengungen und Fahrverboten, bis zu Hinweisschildern und Straßenbemalungen.
Bei den sogenannten Bürgerstammtischen, die das Welser Stadtoberhaupt Andreas Rabl immer wieder veranstaltet, trifft sich oft die Créme de la Créme jener Welser, die die Welser Straßen als eine Art Vorort der Hölle sehen. Überall lauern rasende LKWs, aus subjektiver Betrachtung uneinsichtige Straßenkreuzungen und zu wenig ersichtliche Verkehrstafeln – obwohl diese österreichweit ein und derselben Norm entsprechen müssen.
LKW-Fahrverbot für Spedition
Eine der verblüffendsten Bürgerforderungen gibt es in der Neinergutstraße im Nordwesten der Stadt: Ein Anrainer forderte von der Stadt ein totales LKW-Fahrverbot, obwohl in dieser Straße die Spedition Gartner am ehemaligen Obst-Huber Gelände einen Firmenstandort hat. Baudirektor Ralph Grager schüttelt den Kopf: „Viele Leute sehen nur ihre eigenen Befindlichkeiten. Wir als Stadt müssen aber die Gesamtheit im Fokus haben. Es gibt Bürgerinitiativen, die teilweise ein totales Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge fordern, obwohl in ihrer Straße am Tag nur 150 Autos vorbeifahren – wohlgemerkt im Stadtgebiet. So etwas umzusetzen wäre unverantwortlich und der restlichen Bevölkerung nicht zuzumuten.“ Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner beruhigt: „Wir haben im gesamten Stadtgebiet seit neuestem ein Fahrverbot für 3,5-Tonnen-LKW, früher galt dies nur für über 7,5 Tonnen. Das gilt aber nur für durchfahrende Brummer. Ziel- und Quellverkehr kann man nicht verbieten. Wie sollte man dann zB. die örtlichen Supermärkte beliefern?“ Hoflehner ist wie der Baudirektor auch nicht über Forderungen totaler Fahrverbote erfreut: „In der Salzburgerstraße fahren am Tag 20.000 Autos, in der Wimpassinger Straße nicht einmal 1.500 Stück zwischem Römer- und Neinergutstraße. Man muss schon die Relationen beachten. Trotz allem bemühen wir uns um Verbesserungen.“
Verkehrsspiegel an jeder Welser Kreuzung?
Ähnlich verhält es sich bei den zahlreichen Forderungen nach Verkehrsspiegel an diversen Kreuzungen. Oft sind diese verkehrstechnisch nicht nötig. Der Baudirektor will auch weiterhin nur dort Spiegel montieren, wo sie erforderlich sind. „Als Stadt Wels können wir nicht einfach Verkehrsspiegel aufhängen, nur weil es sich eine Einzelperson wünscht. Als öffentliche Verwaltung haben wir Verantwortung gegenüber dem Steuergeld und geben es auch nur dort aus, wo es nötig ist. Und in 90% der beanstandeten Fälle ist es nicht gerechtfertigt. Oft werden als Begründung für schlechte Sicht parkende Autos an der Kreuzung genannt. Ein Führerscheinbesitzer müsste aber gelernt haben, dass man sich mit dem Auto bei einer Kreuzung vortasten muss.“
Lokalaugenschein
Baudirektor Ralph Grager prüft alle Beschwerden mit einem Augenschein vor Ort. Fotos werden gesammelt und die betroffenen Stellen genau geprüft. Oft sind die Anrainerbeschwerden unberechtigt. „Es ist schon einmal vorgekommen, dass sich jemand über einen fehlenden Verkehrsspiegel beschwert hat. Bei meinem Lokalaugenschein war dann aber der Spiegel angebracht. Selbiges erlebe ich auch oft bei Hinweistafeln. Selbst wenn diese klar zu erkennen sind, wollen manche Leute diese einfach nicht sehen.“ Stadtrat Klaus Hoflehner hat dazu klare Worte: „Egal wie groß ein Schild ist, die Leute müssen schon auch hinsehen. Das sollte man von mündigen Bürgern erwarten.“
Ab wann ist ein Raser ein Raser?
Illegale Straßenrennen sind ein großes Problem. Jedoch sehen manche Bürger auch den duchschnittlichen Autofahrer als potentiell verantwortungslosen Raser. Eine Anrainerin einer Straße mit 30er-Zone angesprochen, ab wann man denn in ihrer Straße ein Raser ist, zeigt die niedrige Toleranzgrenze mancher Bürger: „Hier fahren manche 50km/h. Das ist Raserei!“ Bürgermeister Andreas Rabl darauf angesprochen, ob man schon bei kleinen Geschwindigkeitsübertretungen teure Straßenbaumaßnahmen wie Straßenverengungen durchführen muss: „Wir versuchen natürlich Lösungen zu finden, aber viele Forderungen sind auch übertrieben.“ Auf die Frage, ab wieviel km/h ein Autofahrer in einer 30er-Zone ein Raser ist: „Ich würde jetzt mal sagen, wenn man 70km/h fährt, ist man ein Raser, bei einem 50er ist es zwar eine Gesetzesübertretung, aber ich würde es nicht als Raserei bezeichnen.“
LKW-Fahrverbot für Spedition
Eine der verblüffendsten Bürgerforderungen gibt es in der Neinergutstraße im Nordwesten der Stadt: Ein Anrainer forderte von der Stadt ein totales LKW-Fahrverbot, obwohl in dieser Straße die Spedition Gartner am ehemaligen Obst-Huber Gelände einen Firmenstandort hat. Baudirektor Ralph Grager schüttelt den Kopf: „Viele Leute sehen nur ihre eigenen Befindlichkeiten. Wir als Stadt müssen aber die Gesamtheit im Fokus haben. Es gibt Bürgerinitiativen, die teilweise ein totales Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge fordern, obwohl in ihrer Straße am Tag nur 150 Autos vorbeifahren – wohlgemerkt im Stadtgebiet. So etwas umzusetzen wäre unverantwortlich und der restlichen Bevölkerung nicht zuzumuten.“ Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner beruhigt: „Wir haben im gesamten Stadtgebiet seit neuestem ein Fahrverbot für 3,5-Tonnen-LKW, früher galt dies nur für über 7,5 Tonnen. Das gilt aber nur für durchfahrende Brummer. Ziel- und Quellverkehr kann man nicht verbieten. Wie sollte man dann zB. die örtlichen Supermärkte beliefern?“ Hoflehner ist wie der Baudirektor auch nicht über Forderungen totaler Fahrverbote erfreut: „In der Salzburgerstraße fahren am Tag 20.000 Autos, in der Wimpassinger Straße nicht einmal 1.500 Stück zwischem Römer- und Neinergutstraße. Man muss schon die Relationen beachten. Trotz allem bemühen wir uns um Verbesserungen.“
Verkehrsspiegel an jeder Welser Kreuzung?
Ähnlich verhält es sich bei den zahlreichen Forderungen nach Verkehrsspiegel an diversen Kreuzungen. Oft sind diese verkehrstechnisch nicht nötig. Der Baudirektor will auch weiterhin nur dort Spiegel montieren, wo sie erforderlich sind. „Als Stadt Wels können wir nicht einfach Verkehrsspiegel aufhängen, nur weil es sich eine Einzelperson wünscht. Als öffentliche Verwaltung haben wir Verantwortung gegenüber dem Steuergeld und geben es auch nur dort aus, wo es nötig ist. Und in 90% der beanstandeten Fälle ist es nicht gerechtfertigt. Oft werden als Begründung für schlechte Sicht parkende Autos an der Kreuzung genannt. Ein Führerscheinbesitzer müsste aber gelernt haben, dass man sich mit dem Auto bei einer Kreuzung vortasten muss.“
Lokalaugenschein
Baudirektor Ralph Grager prüft alle Beschwerden mit einem Augenschein vor Ort. Fotos werden gesammelt und die betroffenen Stellen genau geprüft. Oft sind die Anrainerbeschwerden unberechtigt. „Es ist schon einmal vorgekommen, dass sich jemand über einen fehlenden Verkehrsspiegel beschwert hat. Bei meinem Lokalaugenschein war dann aber der Spiegel angebracht. Selbiges erlebe ich auch oft bei Hinweistafeln. Selbst wenn diese klar zu erkennen sind, wollen manche Leute diese einfach nicht sehen.“ Stadtrat Klaus Hoflehner hat dazu klare Worte: „Egal wie groß ein Schild ist, die Leute müssen schon auch hinsehen. Das sollte man von mündigen Bürgern erwarten.“
Ab wann ist ein Raser ein Raser?
Illegale Straßenrennen sind ein großes Problem. Jedoch sehen manche Bürger auch den duchschnittlichen Autofahrer als potentiell verantwortungslosen Raser. Eine Anrainerin einer Straße mit 30er-Zone angesprochen, ab wann man denn in ihrer Straße ein Raser ist, zeigt die niedrige Toleranzgrenze mancher Bürger: „Hier fahren manche 50km/h. Das ist Raserei!“ Bürgermeister Andreas Rabl darauf angesprochen, ob man schon bei kleinen Geschwindigkeitsübertretungen teure Straßenbaumaßnahmen wie Straßenverengungen durchführen muss: „Wir versuchen natürlich Lösungen zu finden, aber viele Forderungen sind auch übertrieben.“ Auf die Frage, ab wieviel km/h ein Autofahrer in einer 30er-Zone ein Raser ist: „Ich würde jetzt mal sagen, wenn man 70km/h fährt, ist man ein Raser, bei einem 50er ist es zwar eine Gesetzesübertretung, aber ich würde es nicht als Raserei bezeichnen.“